Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Die magischen Sieben

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Geschrieben von: Barbara
Gründerin, Mastermind und Head-Vocal-Coach bei Lieblingsstimmen.com.
1. Februar 2022
Hallo Lieblingsstimme!
Spätestens dann wenn allerorts die Nasen zu rinnen beginnen und fröhliches Husten ertönt – dann ist es soweit – der Herbst ist da! 🙂 Ein Schelm, wer denkt, man würde den Herbst an gefärbten Blättern erkennen.
Wenn du, so wie ich, auf deine Stimme angewiesen bist, dann bringt der Herbst allerhand Herausforderungen mit sich. Schon beim ersten leichten Halskratzen steigt die Panik ins Unermessliche, was natürlich einer schnellen Genesung überhaupt nicht dient – aber hey, wir sind auch nur Menschen!
Damit du stimmlich gut über den Herbst kommst, habe ich dir hier ein paar meiner genialsten und x-fach erfolgreich getesteten Methoden zusammengefasst und erspare dir damit hoffentlich zeitaufwändiges Recherchieren bei Dr. Google und die ein oder andere Panikattacke!
Ich habe dir auf dem Bild rechts eine Abbildung einer akuten Laryngitis (Kehlkopfentzündung) abgebildet, damit du eine Vorstellung davon bekommst, wie es dann „in dir“ so aussieht und warum deine Stimme so reagiert wie sie es eben tut, wenn die Stimmbänder entzündet sind.
Natürlich wollen wir es erst gar nicht so weit kommen lassen, dass aus deiner Erkältung eine Kehlkopfentzündung wird, aber man weiß ja nie.

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bearbeitet von Barbara Strele
So, genug der langen Rede, hier kommen meine konkreten und leicht anwendbaren Tipps für dich:
1. Stimme schonen
Damit ist gemeint, dass du am besten gar nicht sprichst oder singst und wenn dann nur in geringer Lautstärke ohne Druck und so kurz und wenig wie möglich. Bitte keinesfalls flüstern! Das belastet deine Stimme noch mehr als normales Sprechen! Leider ist dieser Irrglaube noch immer weit verbreitet – du weißt es jetzt aber besser! (Anm.: Beim Flüstern entsteht kein kompletter Stimmbandschluss und es strömt unendlich viel Luft an deinen Stimmbändern vorbei, was diese noch mehr austrocknet und reizt. Zudem brauchst du mehr Kraft um gehört zu werden. Wenn du leise sprichst entsteht ein gesunder Stimmbandschluss und du wirst allein dadurch schon besser gehört, ohne dass du viel Druck aufwenden musst.)
2. Inhalieren
Es gibt tausende Arten von unterschiedlichsten Lutschzuckerln und Pastillen. Nichts davon erreicht unmittelbar deine Stimmbänder und den Innenraum deines Kehlkopfes, also deinen Stimmapparat. Pastillen helfen dabei, deine Schleimhäute zu befeuchten und den Speichelfluss anzuregen. Das und die in den Pastillen enthaltenen Inhaltsstoffe wirken vor allem im Mund- und Rachenraum. Direkt an die Stimmbänder kommen sie leider nicht ran. Daher ist das einzige was deiner Stimme wirklich hilft, inhalieren. Das kannst du über ein Inhalationsgerät (z.Bsp.: Pari Boy * oder einem Inhalator *) oder ganz oldschool über dem Kochtopf (1). Ich inhaliere fast immer über dem Kochtopf, beziehungsweise habe ich bei der letzten Erkältung angefangen über einer großen Teetasse, die ich mir vor den Mund halte, zu inhalieren. Wenn’s deine Lieblingstasse ist, hast du auch gleich noch was für die Seele getan. 😉
Womit inhalieren: Im Pari Boy verwendest du fertige Kochsalzlösung.* Die bekommst du in jeder Apotheke oder online. Im Inhalator oder im Kochtopf kannst du ganz einfach Salz ins Wasser geben. (Anm.: 9g Salz auf 1 Liter Wasser ergibt 0,9% iostonische Kochsalzlösung). Aber ACHTUNG: nicht jedes Salz ist zum Inhalieren geeignet. Jodiertes Salz und Salz mit Zusatzstoffen solltest du unbedingt meiden, da es deine Schleimhäute zusätzlich reizt. Leider befinden sich in fast allen unseren Salzen etliche Zusatzstoffe wie zB Rieselhilfen (schau mal aufs Etikett). Besorge dir also wirklich ein reines hochwertiges Salz oder wenn du ganz auf Nummer sicher gehen willst, besorge dir auch hier gleich die fertige Kochsalzlösung. (Tipp für Sparfüchse: wenn du größere Mengen brauchst, hole dir in der Apotheke eine Kochsalzlösung für Infusionen, sind wesentlich kostengünstiger und haben den gleichen Inhaltsstoff wie die einzelnen Ampullen)
Das Inhalieren über dem Kochtopf/Teetasse, eignet sich NICHT wenn du zB eine Bronchitis hast. Hier solltest du wirklich einen Vernebler verwenden, da dieser sehr feine Aerosoltröpfchen bildet, die auch die unteren Atemwege erreichen. Beim Inhalieren über dem Kochtopf/Teetasse/Inhalator entstehen größere Tropfen, die die unteren Atemwege nicht erreichen. Für eine Kehlkopfentzündung aber auf jeden Fall ausreichend. Vor allem wenn du zusätzlich auch zu ätherischen Ölen greifst. Was mich zum nächsten Punkt führt…
3. Verwendung von ätherischen Ölen
Ich liebe ätherische Öle in jeder Form und Farbe. Mein besonderer Liebling ist das Weihrauchöl. Besonders wenn es um Entzündungen jeglicher Art geht. So auch bei Hals- und Kehlkopfentzündungen. Bitte spare nicht am Geld bei ätherischen Ölen. Verwende hier nur sehr hochwertige Öle, da diese direkt von deinen Schleimhäuten absorbiert werden. Mit so einem Fläschchen Öl kommt man ewig aus, es rentiert sich also allemal. Ich persönlich verwende zB die Öle von Young Living. Warum aber gerade Weihrauch? Weihrauch wirkt wie Cortison, nur ohne die lästigen Nebenwirkungen. Weihrauch ist enorm entzündungshemmend, wirkt entspannend, stimmungsaufhellend und unterstützt dein Immunsystem. Ich verwende Weihrauch bei jeder Art von Entzündung, für die rheumatischen Gelenke meines Sohnes, bei Hautbeschwerden, Magen-Darm-Entzündungen… etc.
ACHTUNG: Ätherische Öle NIEMALS in einen Vernebler wie zB den Pari Boy geben. Diese können die Bronchien sehr stark reizen und zu einem sogenannten Bronchiospasmus führen. Das ist eine plötzliche Atemnot durch krampfartige Verengung der Bronchien.
Bei ätherischen Ölen kommt besser der berühmte Kochtopf zum Einsatz oder eben die Teetasse. Ich gebe zunächst hochwertiges Salz (Mischung siehe oben) ins Wasser und 1-2 Tropfen Weihrauchöl. Mehrmals täglich inhaliert, bist du deine Entzündung im Nu los. Bitte sei bei Kindern generell mit ätherischen Ölen vorsichtig! (2) Wenn du dir nicht sicher bis, kontaktiere bitte eine/n Experten/in.
4. Stimmübungen
Sobald die akute Phase vorbei ist, beginne mit leisem Summen und Liprolls. Aber wirklich erst wenn es dir schon wieder besser geht und die Zeit der absoluten Stimmschonung vorbei ist. Es ist wichtig, dass du deine Stimme langsam aber doch wieder trainierst. Ich habe schon mit Menschen gearbeitet, die nach langer und andauernder Heiserkeit die Stimme nur mehr geschont haben und dadurch keinen vollständigen Stimmbandschluss mehr erreicht haben. Es entsteht dann leider eine Abwärtsspirale. Das ist besonders in sprechenden Berufen sehr wichtig zu wissen.
5. LAX VOX®
LAX VOX® ist eine stimmtherapeutische Maßnahme, die die finnische Logopädin Marketta Sivho um 1990 erfunden hat. LAX VOX® ist eine einfache und effektive Stimmübung zur täglichen Stimmpflege und Entspannung. Es optimiert dein Stimmtraining und fördert die Regeneration bei Heiserkeit, Stimmermüdung und Stimmstörungen. Alles was du dazu brauchst ist der original LAX VOX® Schlauch und ein Behältnis mit Wasser. Bitte kaufe dir immer den original LAX VOX® Schlauch, keine billigen und schlecht verarbeiteten Kopien. Du findest alle Infos, Anleitung und Material zu LAX VOX® auf der Seite www.laxvox.de.
6. Nasenspülung
Wenn die Nase auch verstopft ist, kann eine Nasenspülung Abhilfe schaffen. Ja, ich weiß, das ist nicht besonders lecker, aber sehr wirksam. Übrigens auch wenn dich alle Jahre wieder der Heuschnupfen quält. Dafür brauchst du eine sogenannte Nasendusche * und auch wieder eine spezielle isotonische Kochsalzlösung. (Ist meist bei der Nasendusche dabei). Alternativ hilft natürlich auch abschwellendes Nasenspray. Was du aber wirklich NIE NIE NIE machen solltest: dich schnäuzen! Das meine ich nicht als Scherz. Durch das Schnäuzen in ein Taschentuch entsteht ein enorm hoher Druck, mit diesem Druck schiebst du all die Viren und Bakterien die in deiner Nase sind in deine Nebenhöhlen und schlimmstenfalls auch Stirnhöhlen hinauf und es entsteht im schlimmsten Fall eine äußerst schmerzhafte Sinuitis. Besser die Nase hochziehen (wenn du allein bist) oder abwischen. Oder ganz sanft hinausblasen. Keinesfalls die Nase mit dem Taschentuch auch noch zudrücken. Laut meinem sehr geschätzten HNO gibt es Naturvölker, die nichtmal ein Vokabel für „Nebenhöhlen“ besitzen, weil sie nie Probleme damit haben. Ganz einfach weil sie sich nie in ein Taschentuch schnäuzen.
7. Immunsystem stärken
Mein Geheimrezept für ein starkes Immunsystem ist der selbstgemachte Kurkuma-Ingwer-Shot.(3) Zubereitungszeit 15 min, für 2 Personen
100 g Ingwer | 3 TL gemahlener Kurkuma | 1 Prise frisch gemahlener schwarzer Pfeffer | 100 ml ungesünder Apfelsaft | 2 TL Leinöl | frisch gepresster Saft von 1 Orange | frisch gepresster Saft von 1 Zitrone | 1 TL flüssiger Honig.
Ingwer schälen und zusammen mit Kurkuma, Pfeffer und Apfelsaft im Mixer pürieren. Flüssigkeit durch ein feines Sieb gießen und wieder in den Mixer füllen. Leinöl, Orangen- und Zitronensaft sowie Honig hinzufügen, alles vermischen und auf 2 Gläser verteilen.
So, das waren nun meine magischen 7 bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit! Übrigens kannst du auch vorbeugend immer wieder mal inhalieren um die Schleimhäute zu befeuchten und so Viren und Bakterien von vornherein weniger Angriffsfläche bieten. Die eine oder andere Tasse Salbeitee (entzündungshemmend) kann ich dir auch wärmstens empfehlen.
In diesem Sinne – bleib gesund!
Herzlichst,
deine Barbara
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(1) Das Inhalieren über heißem Wasserdampf wird für Kinder nicht empfohlen, denn „bei dieser Art zu inhalieren kommt es immer wieder zu Verbrühungen“, sagt Dr. Claudia Metscher, Kinder-Pneumologin aus München*. (Pneumologe 2016: 13: 262–273, Miriam Croessmann, Prof. Markus Rose 3)
(2) Zudem können (Inhalations-) Tropfen auf Basis ätherischer Öle zu Atemwegsreizungen bis zum Bronchospasmus führen.* (http://www.baby-und-familie.de/Erkaeltung/Richtig-inhalieren-bei-Kindern-57504.html )
(3) Aus:„Die Anti-Entzündungs-Strategie – Das Kochbuch“ von Dr. med. Peter Niemann und Dipl. oec. troph. Bettina Snowdon, erschienen im TRIAS Verlag, ISBN 978-3-43211414-9
PS: Wie immer, kannst du dir auch diesen Blogbeitrag gerne als pdf ausdrucken
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